Täterverhalten

Die Täter kommen aus allen gesellschaftlichen Schichten. In den meisten Fällen haben die Täter eine enge Beziehung zum Opfer aufgebaut. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass es keine einheitliche Täterpersönlichkeit gibt. Sie sind weder psychisch, noch im Sozialverhalten auffällig. Im Gegenteil, sie verhalten sich eher unauffällig, passen sich an gesellschaftliche Normen und Regeln an, denn diese sind für sie der sicherste Schutz.

Die Täter agieren grundsätzlich im Geheimen und legen – ganz gezielt – einen Mantel des Schweigens über die sexuellen Missbrauchshandlungen.

Sie reden ihren Opfern ein, dass nicht sie, sondern die kindlichen Opfer schuld an den sexuellen Übergriffen sind. Sie redeten uns ein, dass wir böse waren und dass wir bestraft werden müssen. Manchmal waren wir auch die Lieblingskinder, wir erhielten mehr Geschenke und Aufmerksamkeit als unsere Geschwister. Dadurch wurden wir systematisch in eine Sonderrolle gebracht und es entstanden zusätzliche Konflikte mit unserer Familie, welche uns das Leben erschwerten.

Manche Täter verlangten von uns, dass wir sie fröhlich machten und bei guter Laune hielten, wir hofften dann, dass Vater oder Opa freundlicher werden.

Infolgedessen fühlten wir uns schuldig, wir schwiegen, und die Täter werden nicht zur Verantwortung gezogen. Diese absolute Verdrehung der Tatsachen schützt einzig und allein die Täter.